Es geht um rund 130.000 Euro, fast 300 Fälle und Untreue im besonders schweren Fall: Ein Sachbearbeiter im Bereich Soziales der Verbandsgemeinde Wittlich-Land hatte eigentlich die Aufgabe Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu gewähren.
In den Jahren 2017 bis 2019 soll es aber zu erheblichen Unregelmäßigkeiten gekommen sein, sodass die Staatsanwaltschaft Trier nun Anklage zum Amtsgericht Wittlich erhoben hat.
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Geld für Asylbewerber in die eigene Tasche gesteckt
Dem Sachbearbeiter wird einerseits vorgeworfen ungefähr 97.000 Euro, die eigentlich für Asylbewerber bestimmt waren, auf seine privaten Konten und die seiner Frau umgeleitet zu haben. Dazu soll er das EDV-System der Verbandsgemeinde und die dort in den einzelnen Fallakten hinterlegten Kontonummern von Leistungsempfängern oder Dritten manipuliert haben.
Asylbewerbern unberechtigte Leistungen gewährt
Außerdem wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann vor, Asylbewerbern insgesamt ungefähr 34.000 Euro zu Unrecht ausgezahlt zu haben, also Gelder, die diesen gar nicht zustanden. Die Asylbewerber seien dann mit den Auszahlungsanordnungen zur Kasse der Verbandsgemeinde gegangen und hätten das Geld in bar bekommen.
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Warum er den Asylbewerbern diese Gelder zukommen ließ, sei unklar, so die Staatsanwaltschaft. Der Sachberbeiter habe sich nicht zu den Vorwürfen geäußert. Ob und wann das Verfahren vor dem Amtsgericht Wittlich beginnt, steht noch nicht fest.