Er steht im Eingangsbereich der Mediathek in Lahr und ist rund um die Uhr zugänglich: Der erste öffentliche Kühlschrank im Ortenaukreis. Was rein darf und was nicht, steht außen an der Schranktür. Herausnehmen darf sich jeder das, was er braucht oder essen möchte. Kostenlos. Manche Abnehmer sind bedürftig, andere kommen aus politischen Gründen, um gegen die Essensverschwendung aktiv zu sein.
Am Abend befüllt und morgens fast leer
Am Dienstagmorgen liegen noch ein paar Karotten und Radieschen in den Kühlfächern. In einer Vitrine nebenan gibt es noch Brot, Nudeln und Löffelbiskuit. "Gestern Abend sah es hier noch anders aus. Da war der Kühlschrank voll", sagt Elke Albietz. Sie ist die Initiatorin des öffentlichen Kühlschranks - die Ideengeberin, die das Projekt zusammen mit dem Verein Foodsharing umgesetzt hat.
Initiatorin Elke Albietz hat besonders die Begegnung mit einer ersten Stammkundin berührt:
Freiwillige von Foodsharing liefern fast täglich Lebensmittel an, die sie von Bauern und Unternehmen in der Region bekommen. In der Regel werden die Lebensmittel kurz vor Ladenschluss eingesammelt, von den Helferinnen und Helfern sortiert und dann direkt an andere Menschen abgegeben oder an Verteilstellen wie den öffentlichen Kühlschrank geliefert. Eine Arbeitsgruppe des Vereins sorgt dafür, dass der Kühlschrank täglich gereinigt, die gesetzlichen Hygienevorschriften eingehalten und die Temperatur regelmäßig kontrolliert werden.
Bürgerinnen und Bürger wollten das Projekt
Finanziert werden konnte der Kühlschrank über die Initiative Stadtgulden. Dabei können Bürgerinnen und Bürger Projektideen einreichen, über die dann abgestimmt wird. Die Stadt Lahr stellt ein bestimmtes Budget bereit. Aus diesem Topf wurden für den öffentlichen Kühlschrank 10.000 Euro bewilligt.
Auch in anderen Städten und Gemeinden in Südbaden gibt es Projekte gegen Lebensmittelverschwendung. In Freiburg können die Menschen unter anderem eine extra App nutzen, um sich mit übriggebliebenen Lebensmitteln zu versorgen.