Feiern ohne Belästigung: Mit der "SafeNow"-App können Betroffene, die belästigt werden, die Sicherheitskräfte auf den Meter genau zu sich rufen.  (Foto: dpa Bildfunk, Julian Rettig)

Mit "SafeNow" Übergriffe melden

Erstmals App gegen Grabschen auf Stuttgarter Frühlingsfest

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Siri Warrlich
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Wer im Grandls Hofbräu-Zelt Party macht und sich bedroht fühlt, kann den Standort auf den Meter genau den Sicherheitskräften melden. Festwirt Marcel Benz hofft, dass das nur der Anfang ist.

Im Grandls Hofbräu Zelt auf dem Stuttgarter Frühlingsfest wird dieses Jahr die Sicherheitsapp "SafeNow" getestet. Wer die App auf dem Handy hat, kann anonym Vorfälle oder Bedrohungslagen im Festzelt mit genauem Standort melden. "Die Securities im Zelt bekommen die Meldung angezeigt und können direkt dorthin gehen und einschreiten", sagte Festwirt Marcel Benz dem SWR. Benz erhofft sich davon mehr Sicherheit für seine Gäste.

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Die App, die ein Münchner Startup entwickelt hat, kam auch schon beim Münchner Oktoberfest vergangenes Jahr sowie am Hamburger Hauptbahnhof zum Einsatz. Damit die App im Festzelt funktioniert, ist laut Festwirt Marcel Benz einiges an neuer Technik notwendig. Dafür investiert der Betreiber des Zelts nach eigenen Angaben einen fünfstelligen Betrag.

Sicherheitsapp "SafeNow": Hilfreich für Frauen?

Festwirt Marcel Benz stellt sich verschiedene Situationen vor, in denen die App hilfreich sein soll. "Wenn es Stress oder Probleme gibt, haben Gäste eine gewisse Hemmschwelle dazwischenzugehen." Stattdessen könnten Gäste solche Vorfälle über die App dann direkt den Sicherheitskräften melden.

Die Anwendung soll laut Benz insbesondere auch für Frauen hilfreich sein. "Zum Beispiel, wenn eine Frau sieht, wie eine andere Frau in der Ecke von jemandem bedrängt wird. Denn das Handy hat man schließlich immer dabei."

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Annika Wagner vom Team der Wasenboje, einem Schutzraum für Frauen und Mädchen, begrüßt den Testlauf. Grandls und die Wasenboje arbeiten bei dem Testlauf der App Hand in Hand. Wenn über die App sexualisierte Gewalt gemeldet wird, gehen die Sicherheitskräfte dazwischen und weisen anschließend Betroffene auf die Wasenboje hin, erklärt Annika Wagner den Plan. Oder die Sicherheitskräfte kontaktieren gegebenenfalls auch Mitarbeiterinnen der Wasenboje, damit sie zum Zelt kommen und Betroffene auf Wunsch weitergehend begleiten können, so Wagner.

Festwirt Marcel Benz hofft, dass der Test der App "SafeNow" in seinem Zelt erst der Anfang ist. "Ich könnte mir vorstellen, dass das auch auf den Festplatz und den Bahnhof in Bad Cannstatt ausgeweitet wird", sagte Benz.

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