Möglicher Verlauf des Molldiete-Tunnels bei Ravensburg

Tunnel oder Umgehungsstraße?

Diese Pläne gibt es für eine Ortsumfahrung von Ravensburg

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Dirk Polzin
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Wie kann die Stadt Ravensburg vom Durchgangsverkehr entlastet werden? Diese Frage hat am Montag das Regierungspräsidium Tübingen dem Gemeinderat beantwortet.

Das Regierungspräsidium Tübingen hat dem Ravensburger Gemeinderat am Montag erläutert, wie der Durchgangsverkehr aus der Stadt verbannt werden kann. Bisherige Pläne favorisierten einen Tunnel, der den Verkehr an Ravensburg vorbeiführt. Sie stammen aus den 1990er-Jahren. Doch inzwischen gibt es Alternativen zum Molldiete-Tunnel. So sei mittlerweile aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben auch eine Umgehungsstraße denkbar, so das Regierungspräsidium Tübingen.

Statt Tunnel auch Umgehungsstraße denkbar

Die Behörde präsentierte den Rätinnen und Räten rund zehn Varianten, darunter mehrere überarbeitete Tunnellösungen. Denn die Tunnelpläne aus den 1990er-Jahren verstoßen laut dem Regierungspräsidium gegen aktuelle Bau- und Umweltschutzvorgaben. Dies sei der Grund, warum inzwischen auch eine Umgehungsstraße in Betracht käme. Sie würde den Verkehr südlich der Stadt weiträumig an Ravensburg vorbeiführen und teils durch ein Waldgebiet führen. Der Molldiete-Tunnel, benannt nach einem Höhenzug, würde unterhalb des südöstlichen Stadtgebiets verlaufen, unter anderem unter dem Ravensburger Ortsteil Weissenau.

Aufwendiges Auswahlverfahren soll beste Variante finden

Einem Sprecher zufolge wurden die unterschiedlichen Varianten nach aufwendigen mehrjährigen Untersuchungen erarbeitet, um die B32 im Osten der Stadt mit der B30 und B33 im Westen zu verbinden. Nächster Schritt sei es nun, zusammen mit dem Bund die zwei bis drei besten Varianten für weitere Planungen zu finden, so das Regierungspräsidium. Dies solle kommendes Jahr der Fall sein. Danach wolle man die Auswahl dann auf eine einzige Variante beschränken, um mit ihr ins Genehmigungsverfahren zu gehen. Wie lange das dauere, könne man noch nicht sagen.

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Stadt drängt auf eine schnelle Lösung

Die Stadt Ravensburg jedenfalls hofft schon länger auf eine schnelle Lösung. Ihr zufolge quälen sich täglich rund 30.000 Fahrzeuge durch die Innenstadt - vor allem Lkw, die etwa von Wangen im Allgäu über Ravensburg nach Friedrichshafen wollen. Die Folgen: Lärm und klimaschädliche Abgase. Deshalb fordert die Stadt seit Jahrzehnten einen Tunnel zur Verkehrslenkung, den Molldiete-Tunnel. Er galt bislang als beste Lösung für das Verkehrsproblem.

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